08 Jul Unser Immunsystem -Gesundheitspolizei des menschlichen Körpers
Jeder spricht vom Immunsystem und gerade im Herbst kommt immer die Frage auf, wie man sich vor Erkältungen schützen kann. Doch dazu sollten sie wissen, was ihr Immunsystem eigentlich ist! Denn nein – es ist kein abgeschlossenes System oder greifbares Organ. Es ist mehr – VIEL MEHR!
Das Immunsystem des Menschen fungiert wie eine Art Gesundheitspolizei und sorgt dafür, dass sich unser Körper gegen Feinde wehrt und wir nicht ständig krank werden. Welche Rolle T-Lymphozyten, Killerzellen und Co dabei spielen, soll Ihnen der nachfolgende Beitrag näher bringen.
Das Immunsystem (lat. immunis steht für „frei sein von“) gehört mit einer Gesamtmasse von 2-3 Kilogramm zu den „großen Organen“ des menschlichen Körpers. Es handelt sich aber nicht um etwas, das sie komplett direkt sehen können sondern um ein System verschiedener Organe und vor allem Milliarden verschiedener Zellen!
Das Immunsystem erkennt unerwünschte Krankheitserreger (z.B. Viren und Bakterien), macht diese unschädlich und selbst Körperzellen, die sich zum Krebs entwickeln können werden(fast) immer vom Immunsystem erkannt und ausgeschaltet.
Rund 90% aller schlechten Keime, die uns angreifen, können durch die angeborene Immunabwehr schnell erkannt und bekämpft werden. Das bedeutet aber auch,dassunser Immunsystem die Schulbank drücken muss, um zu lernen, wie man diese Erreger effizient ausschaltet, sodass es in Zukunft schneller und effektiver auf unerwünschte „Gäste“ reagieren kann. Dieser Effekt des „Trainings unseres Abwehrsystems“ wird z.B. auch bei der Schutzimpfung genutzt (Grippeimpfung etc.).
Doch was gehört alles zum Immunsystem und wo genau finden wir dieses? Anders als beim Herzen, Lunge und Co handelt es sich dabei nicht um ein einzelnes Organ, sondern es zeichnet sich durch die Zusammenarbeit verschiedener Organe,Strukturen und Zellen aus. Ein wichtiger Teil ist das Knochenmark, in dem die Abwehrzellen (Lymphozyten) ständig neugebildet werden. Im Thymus (Ein kleines Organ in der Nähe des Herzens) werden diese dann geprägt (ausgebildet), um körperfremde Stoffe zu erkennen. Danach wandern die Lymphozyten in bestimmte Organe oder Gewebe, um den Körper vor bösen Überraschungen zu schützen (Lymphknoten, Mandeln, Milz sowie Magen- und Darmschleimhaut). Die Milz dient dabei als Speicherort verschiedener weiterer Immunzellen, wie z.B. den Makrophagen („Riesenfresszellen“), den B- und T-Lymphozyten. Bei Bedarf bahnen sich alle Zellen ihren Weg über das Blut in die verschiedenen Organe – immer dahin wo gerade ein Krankheitserreger erkannt wurde.
So patrouillieren die T-Lymphozyten Tag für Tag durch den Körper und können sobald ein Fremdkörper ihren Weg kreuzt, Alarm schlagen und lösen die gesamte Abwehrreaktion aus. Die Mandeln dienen dabei als eine Art Frühwarnsystem, da sie aufgrund ihrer günstigen Lage im Rachen als erstes mit den Fremdkörpern und Krankheitserregern in Kontakt treten.Somit haben Bakterien und Viren dank T-Lymphozyten, Helferzellen, Killerzellen und Co kein leichtes Spiel.
Auch der Darm, bei einem erwachsenen Menschen mit einer Länge von ca. 8 Metern und einer Fläche von ca. 300m2, spielt eine zentrale Rolle in der Immunabwehr, da sich in der Darmwand mehr als die Hälfte aller Immunzellen befinden. Das muss auch so sein, da wir hier den meisten Angriffen durch Krankheitserreger aus unserer Umwelt ausgesetzt sind.
Im Dickdarm befindet sich zudem die sogenannte gesunde Darmflora, die mit körpereigenen „guten“ Bakterien besiedelt ist und es schlechten Keimen nur schwer möglich macht, sich dort anzusiedeln und Krankheiten auszulösen. Rund 80Prozent der Immunleistung hängen direkt von einem guten Darmklima ab. Damit die Leukozyten ihre Aufgabe optimal ausführen können, benötigen sie demnach eine gesunde Darmflora (aus ca. 600 verschiedene Mikroorganismen).
All diese Zellen und Strukturen gehören zum Immunsystem und hier haben wir viele Chancen es fit zu essen und mit allem zu versorgen was es benötigt. Ganz einfach die perfekte Vorbereitung für den Winter. So können sie den goldenen Oktober weiter genießen und müssen keine Sorge haben vor den grauen Tagen. Wie es geht erfahren sie im nächsten Newsletter.